Wie du mit Kritik besser umgehen kannst
Ich unterstütze dich dabei, besser mit deinen Emotionen umzugehen, ins Handeln zu kommen und optimistisch deinen Weg zu gehen!
Das wird dir guttun!
November 2025
Kein Mensch hat das Recht, dich destruktiv zu kritisieren. Wenn dich Kritik verletzt, darfst du dich wehren und für dich einstehen. Reagiere selbstbewusst und klar – wie ein erwachsener Mensch, der seine Grenzen kennt. Gleichzeitig darfst du deinen inneren Künstler schützen, statt ihn zu unterdrücken. Hier bekommst du Tipps, wie du konstruktiv mit Kritik umgehen und Selbstzweifel überwinden kannst – selbst dann, wenn Worte anderer dich verunsichern.
SCHÜTZE DEINEN INNERER KÜNSTLER
Kunst ist etwas sehr Persönliches. Sie kommt aus den Tiefen unserer Künstlerseele. Als Künstler*in ist man oft äußerst empfindlich, da sich jede Kritik gegen die eigene Person zu richten scheint. Man fühlt sich als Künstler schnell persönlich angegriffen. Kein Wunder: Denn unsere Kunst ist ein Teil von uns. Wir haben sie aus unserem Herzblut erschaffen. Sie kommt aus unserem Innersten. Sie bedeutet uns viel und ist wie unsere eigenes Kind, das wir vor Kritik und Angriffen schützen müssen. Wir können nicht ohne sie. Daher trifft uns jede Kritik hart.
Sie kann Lampenfieber und Ängste bei Künstlern hervorrufen. Sogar Depressionen sind bei Künstlern keine Seltenheit.
Aus diesem Grund ist es wichtig, jede Kritik richtig einzuordnen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Wir müssen lernen, selbst aus Kritik resultierende Selbstzweifel zu überwinden.
Wie reagieren wir meistens auf Kritik?
Manchmal fangen wir an uns zu verteidigen. Wir gehen auf Angriff und wehren uns mit Händen und Füssen. Wir werden wütend, lassen die Kritik nicht gelten und blocken ab. Wir gehen in den Angriffsmodus.
Wenn zum Beispiel ein Schauspieler mit starkem Temperament von einem Regisseur eine Beurteilung erhält, kann es passieren, dass er lauter wird und sich zu verteidigen beginnt. Dahinter steckt meist Unsicherheit und der Versuch, sich selbst zu schützen. Auch ich fühlte mich schon des Öfteren angegriffen und ging in den Angriffsmodus, einmal sogar bei einer harmlosen Fortbildung, bei der ich eigentlich nur etwas Inspiration suchte.
Ich weiß also, wovon ich spreche. ;-)
Sich zu verteidigen ist zunächst einmal in Ordnung. Schwieriger wird es, wenn die Kritik gar nicht böse gemeint war, sondern lediglich eine sachliche Beschreibung der Situation oder Leistung darstellt und uns helfen sollte, ein (noch) besseres Ergebnis zu erzielen. Durch unsere Angriffs- oder Abwehrhaltung verhindern wir, dass wir einen neuen Blickwinkel einnehmen und etwas Neues lernen. Wir bleiben in unserer eigenen Wahrnehmung gefangen, werden aggressiv und fühlen uns unwohl. Damit ist niemandem geholfen – weder uns, noch unserer Kunst, noch demjenigen, der uns beurteilt. Am Ende gibt es nur Verlierer.
Manchmal verletzt uns eine Kritik aber auch so sehr, dass wir wie erstarrt sind und nicht wissen wie wir reagieren sollen. Wir sind wie paralysiert. Unsere Kreativität ist lahmgelegt, unsere Gehirn völlig durcheinander und jede Inspiration ist dahin.
Oder wir entschuldigen uns sogar und versuchen “zu erfüllen” was von uns verlangt wird, nur um zu gefallen. Wir sind nicht mehr auf Augenhöhe mit unserem Kritiker und machen uns selber klein. Das ist meiner Meinung nach noch unvorteilhafter als wütend zu werden.
Wie kannst du mit also Kritik leichter umgehen? Und Selbstweifel überwinden?
1.) Schreibe dir Lob das du bekommst auf und lies es dir regelmäßig durch.
Sammle jedes positive Feedback! Ob du es glaubst oder nicht, es hilft dir langfristig, besser mit negativer Kritik umzugehen und entspannter zu bleiben. Wenn du jede negative Kritik aufschreiben und ständig durchlesen würdest, würde das deine Gefühle belasten und dich verletzlicher machen. Positives Feedback hingegen stärkt dich nachhaltig.
Nimm jedes Lob bewusst wahr! Es macht dich gegen zukünftige Angriffe unempfindlicher. Oft nehmen wir Lob einfach hin, denken schon an die nächste Herausforderung und sind gedanklich woanders. Lob scheint uns kurzfristig nicht wichtig, beruhigt uns aber nur oberflächlich. Viele Künstler*innen glauben ihr Lob sogar nicht, weil sie voller Selbstzweifel sind. Doch wenn wir unsere eigenen Erfolge nicht mehr wahrnehmen, ist das ein erster Schritt in Richtung kleiner oder größerer Depression.
Daher: Erinnere dich regelmäßig an jedes Lob, bade in diesem positiven Gefühl und speichere es ab. So wie jeder Schauspieler Applaus braucht, braucht jeder Künstler Anerkennung. Notiere dir jedes Lob, rufe es dir bewusst ins Gedächtnis und übe, dich daran zu erfreuen.
2.) Lerne aus jeder Kritik
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan – selbst sachliche Kritik wird von Künstlern oft als Angriff empfunden. Dein innerer Künstler ist hochsensibel und sehr empfindlich. Sobald du kritisiert wirst, fühlst du dich unwohl. Nimm dieses Gefühl wahr und beobachte auch deine Reaktion darauf bewusst.
Frage dich: Was passiert, wenn mich jemand kritisiert? Werde ich wütend, traurig oder schäme ich mich?
Diese Gefühle sind wichtig. Sie zeigen dir, dass Wachstum möglich ist. Erkenne an, dass du emotional auf Kritik reagierst, und trete innerlich einen Schritt zurück. Die Emotion ist da – das ist in Ordnung. Entscheide anschließend bewusst, wie du mit der Kritik umgehen möchtest.
Drücke die Gefühle nicht weg, sondern spüre sie. Wenn du gerade mitten in einer aufreibenden Situation bist, nimm dir fünf Minuten, tu so, als müsstest du auf die Toilette oder eine kurze Pause machen, und atme tief durch, um dich zu sammeln. Wechsle dann bewusst in deinen Verstand, trete innerlich zurück und frage dich:
Ist die Kritik konstruktiv, oder destruktiv?
Ist der Ton freundlich, sachlich (was oft schon reicht um einen Künstler zu verunsichern) oder unfreundlich und genervt?
Falls die Kritik konstruktiv und sachlich war, frage dich ganz nüchtern: Was kann ich aus dieser Kritik lernen? Bringt sie mich einen Schritt weiter? Falls sie dich künstlerisch weiterbringt: Wunderbar. Versuche es nun umzusetzen. Die Kritik war zu etwas gut! Du bist wieder ein Stück gewachsen. Nutze nun diese Verletzlichkeit, die die Kritik verursacht hat. Sie ist der Dünger, auf dem nun Neues gedeien darf. Schiebe die Emotion nicht weg. Nimm sie wahr, lass sie sein und lass sie vielleicht sogar in deine Arbeit einfließen, wenn dies möglich ist. Und wisse trotzdem ganz nüchtern: Durch diese Kritik, komme ich einen Schritt weiter. Und sei dankbar dafür. Dankbar für diese neue Perspektive. Denn jetzt hast du etwas dazu gelernt und musst keine Selbstzweifel überwinden. Stattdessen bist du dankbar für die Lektion. ;-)
Dr. Woldarek ist eine wundervolle Psychologin, von der ich viel gelernt habe. Kucke mal auf ihren Youtube-Kanal
Auf destruktive Kritik zu reagieren ist besonders schwierig, aber absolut notwendig. Man darf sich und seinen inneren Künstler schützen. Nur wie? Es gibt natürlich kein Patentrezept, wie man auf unfreundliche Kritik zu reagieren hat. Sollte der Mensch der dich kritisiert einfach grundlegend frustriert und unfreundlich sein, kannst du dir das bewußt machen und versuchen es nicht persönlich zu nehmen und innerlich abzuhaken. Wahrscheinlich hat er schwerwiegende Probleme, ist unzufrieden mit seinem Leben oder leidet an noch größeren Unsicherheiten als du selbst. (Vielleicht hat dieser Künstler Depressionen, er zweifelt an seinen Fähigkeiten, hat private Probleme...) Es kann dir egal sein. Mach dir klar: Es liegt nicht an dir. Es ist sein Problem. Wenn du es schaffst, der ungerechten Kritik mit einem Schulterzucken zu begegenen, kann das manchmal sehr hilfreich sein.
Sollte dir das nicht gelingen oder dieser Mensch sich ständig so verhalten, macht es aber auch oft Sinn sich zu wehren und dem Gegenüber Grenzen aufzusetzen.
Man muss sich als Künstler nicht alles gefallen lassen. Selbst wenn du dem Kritisierenden deinen Job verdankst oder er dich theoretisch entlassen kann. Man muß nicht alles runterschlucken und darf sich auch wehren. Das schuldest du dir selbst. Wenn Kritik ungerecht und persönlich ist, versuche dir klar zu machen, was für ein armes Würstchen er/sie ist. Versuche innerlich ruhig zu werden und verteidige dich auf einer sachlichen und klaren Ebene. Als würdest du gerade dein Kind verteidigen, vor dem du aber die Kontrolle behalten möchtest und nicht anfangen willst rumzuschein. Werde nicht laut, das würde deinen sensiblen inneren Künstler nur verschrecken und nicht weiterbringen. Bleibe sachlich und klar. Aber setzte dem Kritiker Grenzen. Trau dich. Stehe für dich und deinen inneren Künstler ein. Sei mutig, bleib höflich und versuche den Kritiker zu stoppen. Es ist gut für dich, deine künstlerische Entfaltung und dein Selbstbewußtsein. Wenn du dir eine starke und ruhige innere Haltung antrainiert hast, wirst du außerdem sehr viel seltener angegriffen werden. Glaube mir. Ich spreche aus Erfahrung.
Da viele Menschen und vor allem Künstler sehr dazu neigen, sich über Kritik noch tagelang einen Kopf zu machen, hier ein weiterer Tip:
3.) Schränke die Zeit, in der du dich mit Kritik befasst, bewusst ein.
Wenn dir die Kritik die du bekommen hast nicht mehr aus dem Kopf geht, nimm dir bewusst 20 Minuten Zeit um dich mit der Kritik zu befassen. Stelle dir bitte einen Wecker, damit du nicht in eine endlose Gedankenscheife gerätst. Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe dir deine Gedanken auf. Bitte nimm wirklich Stift und Papier. Ich weiß nicht wieso, aber es ist befreiender Kritik aufzuschreiben, als sie nur in den Computer zu tippen. Lass deine ganzen Gedanken und Emotionen herraus. Es gibt keine Tabus, notiere dir wirklich all deine Sorgen, Ängste und Nöte. Teile die Kritik in konstruktive und destruktive Kritik ein. Schreib dir auf, wie du reagiert hast. Oder wie du hättest reagieren können. Wie du das nächste Mal reagieren willst. Schreibe auf, warum du kritisiert wurdest und was du daraus gelernt hast.
Notiere dir alles, bis der Wecker klingelt. Dann ist die Zeit der Grübelns beendet. Es ist Zeit sich anderen Dingen zuzuwenden. Tue dann, was dir guttun. Lenk dich ab, iss was Leckeres, treffe Menschen die du magst. Mache Sport. Oder, wenn du Lust hast, stürze dich direkt in deine Kunst.
Sei dir bewusst, dass mit Kritik besser umzugehen ein Prozess ist.
Sei also gedudig mit dir. Ein guter Umgang mit Kritik bedeutet Arbeit, und Selbstzweifel kann man nicht von einem Tag auf den anderen überwinden.
Wir werden im Laufe der nächsten Wochen immer mehr Möglichkeiten kennenlernen, uns nicht von Kritik aus der Bahn werfen lassen. Für den Moment aber ist so, wie du dich gerade verhälst, oder verhalten kannst, vollkommen in Ordnung. Persönlichkeitsentwicklung ist ein Prozess und braucht Zeit. Gehe daher jede Veränderung langsam an. Stress dich nicht. Sei gnädig mit dir und deinem inneren Künstler. Kein Grund in Depressionen zu verfallen.
Du bist jetzt schon gut genug. So wie du bist. Du gibst was du kannst. Das reicht.
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Über eine sehr gute Bewertung würde ich mich unendlich freuen! Danke!
Dein Daniel